Schmerzensgeld für Hundebiss
Einem Jungen wurden 2556 Euro Schmerzensgeld für einen Hundebiss
zugesprochen. Der Dreijährige war von einem Golden Retriever der Nachbarn
gebissen worden und musste in Krankenhaus. Landgericht Zwickau
Keine Mithaftung für angeleinten Hund
Läuft ein nicht angeleinter Hund, der sich in
erheblicher Entfernung von der Person befindet,
die ihn ausführt, auf einen angeleinten Pudel zu
und verletzt den Halter des Pudels, trifft diesen ein
Mitverschulden.
Der verletzte Hundehalter hätte seinen Hund von
der Leine lösen müssen, um eine
Selbstgefährdung auszuschalten. Wer in einer
solchen Situation eingreift, geht ein so hohes
Risiko ein, dass die Gefährdungshaftung des
anderen Hundehalters zurücktritt. AG
Lampertsheim . Es ist immer wichtig, dass
Hundehalter sich auch mit Hunden auskennen und sich auch informieren, über
Hundeverhalten in bestimmten Situationen.
Wenn ein Hundehalter zum Schutz seines von einem größeren Hund
angegriffenen Hundes in eine Beißerei eingreift und dabei Bissverletzungen
erleidet, so haftet der Halter des angreifenden Hundes auch dann, wenn sich
nicht ermitteln lässt, welcher Hund den Verletzten gebissen hat. LG Flensburg,
Hundebiss- verletzung im Gesicht (6jähriges Mädchen): 10.000 Euro (OLG
Celle)
Der Tierhalter haftet fast immer, wenn sein Tier etwas anstellt. Die große
Ausnahme, wenn der Hund dem Beruf oder Erwerbstätigkeit des Halters
dient.(Oberlandesgericht Karlsruhe,)
Hundebiss: - ca. 425 € bei zwei Hundebissen (linker Unterschenkel, rechter
Oberschenkel) ohne bleibende Beeinträchtigung, Urteil des LG München II
- ca. 2000 € bei einem Hundebiss in Knie / Oberschenkel mit beleibender
Narbe (Arbeitsunfähigkeit 12 Tage), Urteil des AG Frankfurt
Schmerzensgeld nach Hundebiss
Beißt ein Hund zu, haftet in der Regel der Hundehalter. Ist auch noch bekannt,
dass der Hund schnell mal zuschnappt, kann das auch dann gelten, wenn der
Hund bei seiner Bissattacke angekettet war. Eine Klägerin traf zwar ein
Mitverschulden, weil sie sich trotz der Warnung dem Hund genähert hatte. Das
überwiegende Mitverschulden traf jedoch die Beklagte, weil sie den Hund nicht
weggesperrt hatte. Landgericht Coburg
Auch psychische Beeinträchtigungen, wie die andauernde Angst vor Hunden
nach einem Hundebiss, sind beim Schmerzensgeld zu berücksichtigen.
Schmerzensgeld-Rahmen zu Ihrer Orientierung:
Das Schmerzensgeld bei einem Biss ins Bein schwankt je nach Einzelfall. Hier
ein paar Beispiele aus der Praxis. Bei der Höhe des Schmerzensgeldes handelt
es sich um ungefähre Richtwerte im Hinblick auf die tägliche
Regulierungspraxis. Dies ersetzt nicht eine Einzelfallbeurteilung.
Mit folgendem Schmerzensgeld kann bei Hundebissen gerechnet
werden:
Ein Hund hat versucht zu beißen, dadurch nur ein paar Kratzer an Arm oder
Bein. (ca: 0 bis 200 Euro)
Beißt der Hund in Arm oder Bein. Es gibt aber nur ein blauen Fleck, weil das
Opfer durch die Kleidung geschützt war dann kann mit 250 Euro bis 400 Euro
gerechnet werden.
Beißt ein Hund das Opfer in Arm oder Bein und es gibt dadurch eine oder
mehrere Wunden durch die Eckzähne , welche auch ärtzlich behandelt werden
müssen, es bleiben aber keine Narben zurück, kann man mit 500 Euro bis 900
Euro Schmerzensgeld rechnen.
Einem 6-jährigen Jungen wurde für einen Hundebiss in die Wade ein
Schmerzensgeld in Höhe von 1.400 EUR zugestanden. Der Junge hatte zwei
Nächte lang hohes Fieber und trägt ein Narbe davon. Landgericht Ellwangen/
Soweit eine Hundehalterhaftpflichtversicherung beim Hundehalter vorliegt,
können die Ansprüche ggf. auch über die Hundehalterhaftpflichtversicherung
reguliert werden.
Wird ein Hund durch einen anderen Hund schwer verletzt, so dass er
eingeschläfert werden muss, besteht kein Anspruch auf Schmerzensgeld.
Jedoch können die Heilbehandlungskosten ersetzt verlangt werden.
Beißt der Hund eines Hundebesitzers eine Katze und ist der Hundebesitzer
grundsätzlich schadenersatzpflichtig, dann kann er im Ausnahmefall auch
verpflichtet sein, Heilbehandlungskosten zu ersetzen, die ein Vielfaches des
Wertes der Katze betragen.
Wer einen Hundebiss hat, sollte sofort den Tierhalter nach seiner Anschrift,
dem Namen und seiner Telefonnummer fragen und auch ob er eine Interessant
ist es auch, Haustierhaftpflichtversicherung hat.
Danach sollte der Hausarzt aufgesucht werden. Vom Arzt sollte man sich dann
attestieren, dass ein Biss die Ursache für die Verletzung ist. Danach sollte man
sich mit dem Attest an den Schädiger wenden. Mit diesem ein Schmerzensgeld
aushandeln oder auch Anzeige erstatten, wenn dieser sich weigert, Geld
zahlen.
Wer sich nicht mit dem Hundehalter nicht auseinandersetzen möchte kann
auch gleich Anzeige erstatten oder Zivilklage auf Schmerzensgeld einreichen.
Anzeige gegen Hundebesitzer
Bei einer Anzeige gegen den Hundebesitzer bei der Polizei, von dessen Hund
man gebissen wurde, wird ein Strafverfahren wegen gefährlicher
Köperverletzung eingeleitet. In diesem Fall wird der Hundebesitzer
strafrechtlich verurteilt. (Geldstrafe, Bewährung oder sonstige Strafen). Diese
Geldstrafe muss er aber an den Staat zahlen und nicht an das Opfer.
Es gibt allerdings auch Strafverfahren in denen ein Hundebesitzer auch zu
einem Schmerzensgeld verurteilt wird, dass er an den Geschädigten zahlen
muss.
Wenn das nicht der Fall ist, muss der Geschädigte zusätzlich vor einem
Zivilgericht Klage auf Schmerzensgeld einreichen.
Eine Anzeige ist aber nicht Voraussetzung, um Schmerzensgeld zu erhalten.
Man kann auch direkt mit dem Schädiger und dessen Versicherung ein
Schmerzensgeld aushandeln.
Nur, wenn diese dazu nicht bereit sind oder viel zu wenig anbieten, kann
geklagt werden, wenn der Sachverhalt eindeutig ist.
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